Spezialitäten

Grünkern

Grünkern aus dem Taubertal

Das idyllische Taubertal bietet eine besondere Rarität: Grünkern. So nennt man den frühreif geernteten Dinkel, der eine Urform des heutigen Weizens darstellt. Sein Ertrag ist zwar geringer, doch an Mineralstoffen und hochwertigen Proteinen hat der Grünkern mehr zu bieten als der Weizen. Er ist reich an Magnesium, Eisen und Zink. Aus den grün glänzenden, würzig schmeckenden Körnern lassen sich köstliche Gerichte zubereiten, beispielsweise Grünkernsuppe, -pizza, -auflauf oder -salat.

Folgende Geschichte berichtet über die Entdeckung des würzigen Grünkerns. Vor rund 200 Jahren gab es in Süddeutschland aufgrund mehrerer verregneter Frühjahre und Sommer viele Missernten. Als sich in Folge wieder einmal eine Missernte ankündigte, ernteten die Bauern den Dinkel kurzerhand noch unreif und trockneten das Getreide über dem Feuer. Sie stellten fest, dass das grüne Korn in verschiedenen Zubereitungen sehr gut schmeckte und ernteten künftig immer einen Teil ihres Dinkels in der so genannten "Milchreife", d.h. vor Beginn des Hartwerdens der Körner. Der Juli ist die Erntezeit des Grünkerns.

Hier einige Rezepte zum Thema "Grünkern"

Rezept Grünkernpizza.pdf

Rezept Grünkernauflauf.pdf

Rezept Grünkernlebkuchen.pdf

Hippen

Waffelgebäck aus Königheim

Eine alte Königheimer Spezialität sind die Hippen, die bei keinem Fest und keiner Feier als Leckerbissen fehlen dürfen. Hippen sind ein Waffelgebäck, die Eis- oder Creme-Desserts vortrefflich abrunden. Für eine "Portion" sind folgende Zutaten vonnöten: 500 Gramm Zucker, drei Eier, ein Päckchen Zimt, eine Messerspitze Nelken, eine halbe Messerspitze Muskatnuss, zwei Esslöffel Kakao, 500 Gramm Mehl, ein halber Liter Rotwein, 250 Gramm Palmin. Die Zutaten werden zu einem dünnen Teig gerührt. Der Teig wird dann löffelweise auf ein Hippeneisen aufgetragen und gebacken. Früher geschah dies mit langstieligen Hippeneisen über dem offenen Herdfeuer, heute werden die "Eisen" natürlich elektrisch beheizt.

Das gebackene Produkt, eine braune Teigscheibe von ca. 17 cm Durchmesser, muss heiß aus dem Eisen genommen und sofort um ein ca. 2 cm starkes Holzstäbchen gerollt werden. Eine Arbeit, die nicht nur schweißtreibend ist, sondern auch die Fingerspitzen in Mitleidenschaft zieht. Nach dem Erkalten werden sie in einer luftdichten Blechdose gestapelt, nur so bleiben sie über längere Zeit rösch und knusprig. Eine kleine Kunst ist auch das Essen der Hippen. Wer kräftig hinein beißt, hat nur noch Brösel in der Hand. Der kundige "Hippenesser" bricht vielmehr kleine Stückchen mit der Zunge von innen nach außen aus dem luftigen Gebäck.

Semede

Aus Kartoffeln und Mehl

Semede ist eine ländliche Spezialität, deren Herkunft bis heute im Dunkel liegt. Er besteht hauptsächlich aus Kartoffeln und Mehl. Die gekochten Kartoffeln werden klein gestampft, mit Mehl vermischt und mit Salz und Gewürzen, z. B. Muskat, abgeschmeckt. Nun kommt alles in einen großen Topf, am besten ein gusseiserner Tiegel, und wird solange geröstet und gewendet, bis kleine bohnenförmige Bällchen mit einer leichten braunen Kruste entstehen. Dazu reicht man z. B. Apfelbrei oder gekochtes Dörrobst.